-„Lucky“-Pons (Lancia) mussten aufgeben, als sie das Rennen ganz klar dominierten
-Ferreiro-Anido (Ford) als Dritte beste Spanier im Gesamtklassement
-Martínez-Larrosa (BMW), Gewinner der Copa de Catalunya

Das französische Team mit Serge Cazaux und Maxime Vilmot (Ford Sierra Cosworth 4×4) hat die 66. Rally Moritz Costa Brava, mit der die Meisterschaften für Oldtimer-Rallyes von Europa, Spanien und Katalonien eröffnet wurden, gewonnen. Das Rennen wurde mit 158 Autos gestartet, die auf drei Kategorien verteilt waren: Geschwindigkeit, Gleichmäßigkeit und Legend (Show). Hinter diesem Duo belegten ein weiteres französisches Team, Jean François Berenguer-Aline Berenguer (BMW M3) und das spanische Team Xesús Ferreiro-Xavi Anido (Ford Escort RS) die weiteren Plätze auf dem Podium.

Die außerordentlich hohe Teilnehmerzahl, auf die auch in diesem Jahr die von RallyClassics organisierte Veranstaltung zählen konnte, ist das Ergebnis verschiedener Faktoren, unter anderem der historischen Tradition und dem enormen Prestige der Rallye. Dazu kommt, dass auf Straßen gefahren wird, die für jeden Fahrer ein Traum sind, und dass sich die Rallye durch eine unvergleichliche Organisation auszeichnet und auf die Gastfreundlichkeit der Menschen zählen kann. Weltbekannte Fahrer, viele davon mit einer sehr beeindruckenden Karriere, haben an allen drei Kategorien teilgenommen, wobei ehemalige Gewinner oder Fahrer, die die Geschichte der Rally Costa Brava über sechs Jahrzehnte hinweg mitbestimmten, hervorstechen: Tony Carello, Mauro Pregliasco, Salvador Cañellas, Carles Santacreu, Mia Bardolet und noch viele mehr, die auch für die aktuellen Fans der Meisterschaften unvergesslich bleiben.

Die 66. Rally Moritz Costa Brava wurde mit einem gut zugänglichen Format auf bekannten Abschnitten entworfen, um eine Strecke zu entwickeln, die alle attraktiven Punkte eines Gebiets beinhaltet, das für die Rallyes aller Zeiten enorm wichtig war. Das Rennen war aufgeteilt in zwei Etappen, eine nächtliche am Freitag, den 16., mit einer Durchfahrt der Streckenabschnitte ‘Santa Coloma-Sant Hilari’ (13,8 km); ‘Sant Hilari-Osor’ (12,6 km) und ‘Els Àngels’ (15,7 km). Am Samstag fand während des ganzen Tages die zweite Etappe statt, die viel länger als die Etappe am Vorabend war. Sie beinhaltete vier zweimal zu durchfahrende Wertungsprüfungen: ‘Osor’ (12,2 km); ‘Collsaplana’ (16,1 km); ‘Grions’ (10,2 km) und ‘Cladells’ (15,7 km).

Die Etappe am Freitag wurde von “Lucky” Battistolli-Fabrizia Pons (Lancia Delta HF Integrale 16V) dominiert, die alle drei Abschnitte gewannen und den Tag in Girona mit 40 s Vorsprung auf Jean-François-Aline Berenguer (BMW M3) und 43”7 s Vorsprung auf Serge Cazaux-Maxime Vilmot (Ford Sierra Cosworth 4×4) abschlossen. Xesús Ferreiro-Xavi Anido (Ford Escort RS) beendeten den Tag als Fünfte und bestplatzierte Spanier und mit dem Vorsatz, den vor ihnen liegenden Karl Wagner-Gerda Zauner (Porsche 911 SC) ihren vierten Platz streitig zu machen. Der Großteil dieser kurzen Etappe wurde auf nassem Boden gefahren, der vom Regen verursacht wurde, der unmittelbar vor dem Start eingesetzt hatte und die Teilnehmer praktisch bis zur Zieleinfahrt begleitete.

Am Samstag fand dann die richtige Etappe statt, um die Spreu vom Weizen zu trennen, wobei leider auch Zwischenfälle auftreten können, die die einen bevorteilen, andere aber all ihrer Chancen berauben. Und genau das passierte. Der letztjährige Gewinner „Lucky“ erlitt etwa 7 km nach dem Beginn des Streckenabschnitts ‘Collsaplana’ einen Felgenbruch, der auch den Antrieb des Autos in Mitleidenschaft zog, weshalb er aufgeben musste. Der Italiener, der auch den vorigen Abschnitt ‘Osor’ gewonnen hatte, verlor so alle Optionen, eine Rallye zu gewinnen, die er bis dahin nach Belieben dominiert hatte, was wiederum anderen Piloten die unerwartete Chance auf den Sieg bot.

Serge Cazaux, ein Fahrer, der sehr häufig in unserem Land an Rallyes teilnimmt, nutzte diese Chance, gewann den Abschnitt, auf dem „Lucky“ aufgeben musste, und setzte sich an die Spitze. Diese Position verteidigte er auch in ‚Grions‘, obwohl er 3,9 s auf Jean-François Berenguer (BMW M3) verlor. Die Freude war für Cazaux allerdings nur kurz, denn in ‘Cladells’ verdrängte ihn Berenguer von der Spitze, der somit mit 7 Zehntelsekunden Vorsprung die Etappenhälfte in Girona erreichte.

Unmittelbar nach Beginn der zweiten Runde zeigte Berenguer seinen Siegeswillen, als er in ‘Osor’ die Bestzeit markierte, allerdings seinen Vorsprung nur um 6 Zehntelsekunden ausbauen konnte. Somit würde sich im stets komplizierten Abschnit ‘Collsaplana’ zeigen, welcher der beiden Piloten größere Optionen auf den Gesamtsieg hat. Auf diesem legendären Streckenabschnitt pilotierte Cazaux seinen Sierra in einer hervorragenden besseren Zeit, 8,6 s schneller als Berenguer, wodurch er, zwei Streckenabschnitte vor dem Ende des Rennens, erneut die Führung übernahm.

In ‘Grions’ nahm Cazaux seinem Rivalen Berenguer weitere 3,9 s ab, wodurch er mit insgesamt 11,2 s Vorsprung Cladells erreichte, den er auf den verbleibenden 15,7 km verteidigen musste. Es passierte nichts Außergwöhnliches mehr, und obwohl Berenguer die letzte Wertungsprüfung für sich entscheiden konnte, behielt Cazaux die Führung der Rallye, die er bis zur Zieleinfahrt in Girona nicht mehr abgab.

Unter den Spaniern in der FIA-Wertung waren Xesús Ferreiro-Xavi Anido (Ford Escort RS) stets tonangebend. Ausserdem arbeiteten sie sich bis auf den dritten Platz der Gesamtwertung vor, den sie nach der Aufgabe von „Lucky“ erreichten, nachdem sie bereits zuvor den ehemaligen Europameister Klaus Wagner (Porsche 911 SC) überholt hatten, der am Ende sogar aufgeben musste. Etwa nach der Hälfte des Wettbewerbstages befanden sich Cele Foncueva-David de la Puente und Joaquim Doménech-Rodrigo Sanjuan, beide mit einem Ford Sierra Cosworth, auf den Postionen 9 bzw. 12.

Bei der zweiten Durchfahrt blieb alles beim alten, und Ferreiro-Anido lieferten eine weitere hervorragende Vorstellung auf dem dritten Platz der FIA-Gesamtwertung. Letztlich haben die Galicier das Rennen auf dem zweiten Platz der nationalen Oldtimer-Rallye-Wertung beendet, da das Siegerteam Cazaux-Vilmot mit einer spanischen Lizenz fährt, weil es noch an weiteren Rennen der spanischen Meisterschaft teilnehmen möchte. Cele Foncueva-David de la Puente ergänzten das nationale Siegerpodest der FIA-Wertung, auch wenn ganz strikt für die spanische Meisterschaft José Mª Martínez-Luka Larrosa (BMW M3) Dritte wurden, gefolgt vom Duo aus Asturien. In den beigefügten Klassements wird alles genau erklärt.

RallyClassics hat eine neue Auflage der Rally Moritz Costa Brava erfolgreich abgeschlossen, die Geschichte gemacht hat. Die Veranstaltung hat ihre Akzeptanz unter Fahrern und Teams bestätigt und unzählige Rallye-Fans angezogen, die gekommen sind, um Fahrzeuge und ihre Piloten aus einer vergangenen Zeit noch einmal in Aktion zu sehen, die auch nach vielen Jahren nichts von ihrem Glanz verloren haben. Für die Anhänger dieser Sportart verstärkt sich der Nimbus des goldenen Zeitalters des Rallyesports mit den Jahren mehr und mehr.

Die Rally Costa Brava in ihrer historischen Version und nur in der Kategorie Gleichmäßigkeit und auf offenen Straßen findet vom 20. bis 22. April in Palamós und Umgebung statt. Die XV. Rally Costa Brava Históric ist die Veranstaltung, die den Namen von Fahrer und Beifahrer entscheiden wird, die sich Meister der FIA-Gleichmäßigkeits-Trophy nennen können, der authentischen Europameisterschaft dieser Kategorie. Die nächste von RallyClassics organisierte Veranstaltung ist jedoch das erste Rennen der Porsche Classic Series 2018, Meisterschaft, die am 7. April in Calafat beginnt.

Definitive Gesamtwertung Kategorie Geschwindigkeit der 66. Rally Moritz Costa Brava

Europameisterschaft FIA
1-Serge Cazaux-Maxime Vilmot (Ford Sierra Cosworth 4×4) 1h.43’03”9
2-Jean François Berenguer-Aline Berenguer (BMW M3) +6”5
3-Xesús Ferreiro-Xavi Anido (Ford Escort RS 1800) +1’32”5
4-Harry Toivonen-Cedric Wrede (Ford Sierra Cosworth 4×4) +3’27”6
5-Valter Chr. Jensen-Erik Pedersen (BMW M3) +4’19”7
6-Cele Foncueva-David de la Puente (Ford Sierra Cosworth 4×4) +7’38”0
7-Ferenc Wirtmann-Jôzsef Kerenkes (Ford Escort RS 1800) 7’41”1
8-Steve Pérez-Andrew Oliver Bull (Lancia Stratos HF) +7’54”9
9-Laszlo Mekler-Edit Mekler (Alfa Romeo 1750 GT AM) +8’25”3
10-Iain Dobson-Max Freeman (Ford Escort RS 1600) +9’49”7
etc. insgesamt 25 platzierte Teams

Spanische Meisterschaft
1-Serge Cazaux-Maxime Vilmot (Ford Sierra Cosworth 4×4) 1h.43’03”9
2-Xesús Ferreiro-Xavi Anido (Ford Escort RS 1800) +1’32”5
3-Jose Mª Martínez-Luka Larrosa (BMW M3) +3’20”4
4-Cele Foncueva-David de la Puente (Ford Sierra Cosworth 4×4) +7’38”0
5-Victor Ribot-Jordi Ros (Renault 5 GT Turbo) +9’19”6
6-Joaquim Domenech-Rodrigo Sanjuan (Ford Sierra RS Cosworth) +12’23”3
7-Gonçal Ambit-Alberto Fernández (Lancia Delta HF Integrale 16V) +12’56”9
8-Juan Donatiu-Jordi Padrós (Porsche 911 Carrera) +13’35”8
9-Francisco López-José Souto (Ford Escort RS 2000) +13’36”8
10-Ramón Martínez-Ezequiel Salgueiro (Peugeot 309 GTI 16V) +16’46”3
-Die Kategorie 5, die nicht für die spanische Meisterschaft punktet, haben gewonnen: Francesc Gutiérrez-Alex García (BMW 325IS).

Copa de Catalunya
1-Jose Mª Martínez-Luka Larrosa (BMW M3) 1h.46’24”3
2-Victor Ribot-Jordi Ros (Renault 5 GT Turbo) +5’59”2
3-Joaquim Domenech-Rodrigo Sanjuan (Ford Sierra RS Cosworth) +9’02”9
4-Sergi Bajo-Eduard Ferran (BMW 325i) +9’29”2
5-Gonçal Ambit-Alberto Fernández (Lancia Delta HF Integrale 16V) +9’36”5
6-Juan Donatiu-Jordi Padros (Porsche 911 Carrera) +10’15”4
7-Tim Metcalfe-John Connor (Ford Escort RS) +12’02”3
8-Sergio Pico-Lorena Romero (BMW 323i) +14’49”0
9-Francesc Casapona-Albert Casapona (Alfa Romeo Giulia S1600) +16’58”7
-Die FCA (Gr. L), die nicht für die Copa de Catalunya punktet, haben gewonnen: Francesc Gutiérrez-Alex García (BMW 325IS).
-Die FCA (Gr. F2000), die nicht für die Copa de Catalunya punktet, haben gewonnen: David Roquer-Albert Traserra (Renault 5 GT Turbo).

Gleichmäßigkeit: Gesonderte Mitteilung am Sonntag
Die lange Teilnehmerliste dieser Rallye und außerdem die Tatsache berücksichtigend, dass die Erstellung der Gesamtwertung für diese Kategorie sehr viel komplizierter ist, wird am Sonntag, 18. März eine Mitteilung herausgegeben werden. Bis zum Abschnitt 9 (2 Abschnitte vor dem Ziel) wurden die verschiedenen Klassements der Kategorie Gleichmäßigkeit angeführt von Gorka Gorroño-Mikel Oleaga (Porsche Carrera RS 3.0) in der Spanischen Meisterschaft für Gleichmäßigkeit Sport; Carles Miró-Ivan Matavacas (Porsche 911 SC) in der Spanischen Meisterschaft für Gleichmäßigkeit und in der Katalanischen Meisterschaft für Gleichmäßigkeit Sport; und Joaquim Gummà-Quim Turón (BMW 323i) in der Katalanischen Meisterschaft für Gleichmäßigkeit Súper Sport.