Foto: Ramon Puig

Das italienische Team Lucky Battistolli-Fabrizia Pons (Lancia Delta HF Integrale 16V) hat in der Kategorie Geschwindigkeit die 65. Rally Moritz Costa Brava gewonnen, die heute am späten Abend in Girona zu Ende ging. Der Ablauf des Rennens war schwierig, wie es in dieser legendären Prüfung historisch die Regel zu sein scheint. In ihrer 65. Auflage haben insgesamt 150 Fahrzeuge die Prüfung in Angriff genommen, verteilt auf die Kategorien Geschwindigkeit (66 Autos), Legend (36) und Gleichmäßigkeit (48). RallyClassics, mit der Unterstützung durch die Stadt Girona, Moritz und die restlichen Partner haben eine Prüfung auf hohem Niveau organisiert, eine Massenveranstaltung wie nie zuvor in ihrer 65-jährigen Geschichte, 10 davon als Prüfung für Oldtimer. 

Am Freitag wurde die erste Etappe gefahren, eine kurze Runde von drei, Wertungsprüfungen, die nur einmal abgefahren wurden (Sta Coloma-Cladells, St Hilari-Osor und Els Àngels), die aber keinesfalls nur ein leichter Vorgeschmack auf die eigentliche Rallye waren, so wie es vielleicht aussehen hätte können. Wegen des extrem schlechten Wetters mit ständigem Regen und Nebel auf bestimmten Streckenabschnitten handelte es sich im Gegenteil um eine wirklich schwierige Etappe, die das Fahren so sehr erschwerte, dass zahlreiche Fahrzeuge von der Strecke abkamen und somit viele Favoriten vorzeitig ausschieden. 

François Delecour-Dominique Savignoni (Lancia Delta HF Integrale 16V) beendeten diese Runde auf dem ersten Platz, nachdem sie beide Wertungsprüfungen vom Freitag gewonnen und sich einen Vorsprung von 10,7” auf Lucky-Fabrizia Pons mit dem gleichen Auto erarbeitet hatten. Dahinter platzierten sich Da Zanche (Porsche), Comas (Stratos) und Cazaux (Porsche), die beiden letzteren bereits mit gut einer Minute Rückstand. Die zweite Wertungsprüfung, Osor, musste wegen des miserablen Fahrbahnzustands, der dazu führte, dass eines der Vorausautos von der Strecke abkam und zum Teil die Fahrbahn blockierte, abgesagt werden. Dieser erste Tag verlief für einen der Favoriten, Daniel Alonso (Ford), aufgrund von Getriebeproblemen, ganz besonders schlecht.

Der Samstag begann ganz anders, nämlich mit zeitweisem Sonnenschein und ohne Niederschläge, wenn auch die höher gelegenen Bereiche von Sant Hilari Sacalm von einer feinen Schneeschicht bedeckt waren, die allerdings im Laufe des Tages verschwand. Osor (12,23 km), Collsaplana (16,13 km) und Cladells (14,20 km) bildeten die dreimal zu wiederholende Schleife. Bereits im ersten Durchgang wagte Lucky eine mutige Attacke, gewann die ersten drei Wertungsprüfungen und setzte sich an die Spitze der Klassifizierung. Der zweite Durchgang entwickelte sich zu einem Duell zwischen Erik Comas (Stratos) und erneut Lucky, während Delecour klar zurück blieb und seine Optionen auf den Sieg verspielte. 

Es blieb noch die letzte Schleife mit zwei Wertungsprüfungen (denn Cladells wurde nicht wiederholt). Delecour wagte im noch feuchten Osor einen letzten Angriff, aber obwohl er Boden gutmachen konnte, reichte die Aufholjagd nicht, um die bereits verlorenen Sekunden wieder einzuholen. Allerdings spielte gerade der französische Fahrer die Hauptrolle in der letzten Meldung der Rallye, als er sich vor dem Start der letzten Wertungsprüfung in Sant Hilari vom Rennen zurückzog. Neben Delecour mussten auch Klaus Wagner (Porsche), Valter Ch. Jensen (BMW), Serge Cazaux (Ford), Anders Johnsen (Porsche), Xesús Ferreiro (Ford), etc. vorzeitig aufgeben, weshalb sich die Costa Brava erneut als besonders anspruchsvoll für Menschen und Maschinen herausstellte. 

Neben dem Sieg von Lucky-Pons im Bereich der Europameisterschaft muss auch der Sieg von Francesc Gutiérrez-Alex García (BMW M3) in der Spanischen Meisterschaft hervorgehoben werden, insbesonders nach den Aufgaben von Daniel Alonso und Xesús Ferreiro, beide mit Ford. José María Martínez (BMW), Antonio Sainz (Porsche), Josep Solà (Ford) und Cele Foncueva (Ford) fuhren ebenfalls überragend. Gutiérrez gewann auch im Rahmen der katalanischen Meisterschaft.

Gleichmäßigkeit: Vor den letzten zwei Wertungsprüfungen ist noch nichts entschieden

Vor den letzten zwei Wertungsprüfungen und damit noch provisorisch werden die verschiedenen Klassifizierungen in der Kategorie Gleichmäßigkeit angeführt von Gorka Gorroño-Mikel Oleaga (Ford/Meisterschaft Spanien Gleichmäßigkeit Sport), Alberto Emiliano Perucca-Carles Jiménez (Seat/Meisterschaft Spanien Gleichmäßigkeit), Kim Vilatarsana-Joan Codinachs (Renault/Meisterschaft Katalonien Gleichmäßigkeit Super Sport) und Carles Miró-Ivan Matavacas (Porsche/Meisterschaft Katalonien Gleichmäßigkeit Sport).

Foto 2: José Pujol-Montserrat Capdevila (Lancia Rally 037)

Legend, eine Kategorie zum Genießen

Die Kategorie Legend hat große Erwartungen geweckt und erfüllt, in dieser Showprüfung starten wettbewerbsfähige Fahrzeuge. Eine Menge bekannter Namen und legendärer Modelle sind zu diesem neuen Angebot von RallyClassics zusammen gekommen. Verschiedene Lancia Stratos, Rally 037 und Delta Integrale; Peugeot 205 Turbo 16; MG Metro 6R4; Renault 5 Turbo; Audi Quattro; Ford Escort WRC; etc, bildeten einen Fahrzeugpark auf höchstem Niveau. Unter den Piloten, die seinerzeit die Geschichte der Rally Costa Brava prägten, waren unter anderem Maurizio Verini (Fiat 124 Abarth), Salvador Cañellas (Seat 124 Especial 1800), Andrea Zanussi (Fiat 131 Abarth) mit dabei.

 Geschwindigkeit, Europameisterschaft

1-“Lucky”-Fabrizia Pons (Lancia Delta HF Integrale 16V), 1h.42’43”5

2-Erik Comas-Yannick Roche (Lancia Stratos HF), +1’37”2

3-Luzio Da Zanche-Daniele De Luis (Porsche 911 Carrera RS 3.0), +3’13”2

4-Georg Berlandy-Ulrike Schmitt (Opel Kadett C-GT/E), +6’27”1

5-Mats Myrsell-Esko Junttila (Porsche 911 Carrera RS 3.0), +7’28”6

6-Steve Pérez-Carl Williamson (Lancia Stratos HF), +8’12”3

7-Ville Silvasti-Jonne Halttunen (Porsche 911 Carrera RS 3.0), +8’35”5

8-Cele Foncueva-David de la Fuente (Ford Sierra Cosworth 4×4), +10’27”1

9-Antonio Sainz-Javier Mtnez-Cattaneo (Porsche Carrera RS 3.0), +10’34”8

10-Jorge Pérez-Companc-José Volta (Ford Escort RS 1800), +11’09”5

Geschwindigkeit, Spanische Meisterschaft

1-José María Martínez-Luka Larrosa (BMW M3)

2-Josep Solà-Roberto Izquierdo (Ford Sierra RS Cosworth)

3-Cele Foncueva-David de la Fuente (Ford Sierra Cosworth 4×4)

4-Antonio Sainz-Javier Mtnez-Cattaneo (Porsche 911 Carrera RS 3.0)

Geschwindigkeit, Katalanische Meisterschaft

1-Francesc Gutiérrez-Alex García (BMW M3), 1h.48’52”4

2-José María Martínez-Luka Larrosa (BMW M3), +2’13”3

3-Pierre Lafay-Sandra Arlettaz (Porsche 911 SC), +2’20”0

4-Josep Solà-Roberto Izquierdo (Ford Sierra RS Cosworth), +4’04”6

5-Ferran Nieva-César Grau (Peugeot 106 GTI), +6’23”4

6-Carles Pujolar-Joaquim Nogué (Ford Escort RS Cosworth), +6’29”4

Quelle: JAS